Ankündigung: Gary Victor in Trier
VHS Trier | 20.03.2017 | 19:00 Uhr | Domfreihof (Raum 05) | Eintritt frei
In Zusammenarbeit mit dem Litradukt Verlag und der Volkshochschule laden Dr. Christine Felbeck und Prof. Dr. Andre Klump vom America Romana Centrum der Universität Trier zu einer zweisprachigen Lesung des haitianischen Schriftstellers Gary Victor ein. Die Veranstaltung ist der vierte Teil einer Lesereihe weltweit renommierter haitianischer Autorinnen und Autoren, die ihre literarischen Werke in Trier vorstellen.
Der 1958 in Port-au-Prince geborene Gary Victor, von Beruf ursprünglich grarwissenschaftler, ist heute der im eigenen Land populärste und zugleich subversivste haitianische Gegenwartsautor Haitis. Außer Romanen, Erzählungen und Theaterstücken, für die er mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde (u.a. Prix du livre RFO, Prix littéraire des Caraïbes), schreibt er auch Beiträge für Rundfunk und Fernsehen, die in Haiti regelmäßig für Aufregung sorgen. Victors Werke zeugen von seiner überreichen Phantasie ebenso wie von seinem scharfen, bisweilen makabren Blick auf die Gesellschaft. Im deutschsprachigen Raum wurde er vor allem durch die Kriminalromane um Inspektor Azémar, dem Dirty Harry von Port-au-Prince, bekannt. Seine Krimis Schweinezeiten und Soro konnten sich auf der Bestenliste der ZEIT und der Litprom Weltempfänger platzieren. „Ein Autor, von dem man gern mehr lesen würde“, schrieb der Münchner Merkur. Der Wunsch kann in Trier erfüllt werden. Bei seinem ersten Auftritt in Deutschland präsentiert Gary Victor seinen neuesten Vodoo-Krimi, der im Trierer Litradukt Verlag erschienen ist:
Inspektor Dieuswalwe Azémar ist ein Ausnahmepolizist, der die abstrusesten Fälle aufgeklärt hat. Da er sich aber der allgemeinen Korruption verweigert, gilt er als Versager, dem nur noch der Alkohol Trost spenden kann. Aus seiner Vorliebe für den aromatisierten Zuckerrohrschnaps namens soro hat der Inspektor in der Tat nie einen Hehl gemacht, weshalb ihn die ihm von seinem neuen Vorgesetzten verordnete Entziehungskur auch besonders hart trifft. Ausgerechnet in seinem entzugsgeschwächten Zustand wird er mit einem neuen Fall konfrontiert, der ihm alles abverlangt. Die Spur führt zum UN-Militärkontingent in Haiti. Was verbirgt sich hinter dem angeblichen Selbstmord eines Generals? Wer hat den Sohn einer der mächtigsten Familien des Landes entführt? Was hat der Bandenchef mit dem seltsamen Namen Raskolnikow damit zu tun? Als Azémar begreift, wie alles zusammenhängt, kann er sich ein weiteres Mal nur auf seine Beretta und seine Reflexe verlassen…
Kontakt: arc@uni-trier.de, www.america-romana.de